Juryvorsitzender im Fach Violoncello
Claus Kanngiesser wurde in Oldenburg geboren, wuchs in einem reichhaltigen musikalischen Umfeld auf und studierte in Hamburg bei dem Feuermann-Schüler Heinrich Schüchner und in New York an der Juilliard School bei der großen Cellistin Zara Nelsova. Weitere künstlerische und menschliche Inspiration erhielt er durch Pablo Casals, Gaspar Cassado, Lord Yehudi Menuhin und Rudolf Serkin. Er war Preisträger bedeutender internationaler Wettbewerbe wie München, New York und Paris.
Sein Debut spielte er mit Yehudi Menuhin im Brahms-Doppelkonzert. Danach entfaltete sich bis heute eine rege solistische und kammermusikalische Karriere mit führenden Orchestern weltweit. Er war und ist Gast bedeutender Festivals wie Spoleto, Neapel, Marlboro, Berlin, Bonn, Schleswig-Holstein, Hitzacker. Als Kammermusiker spielte er im Stuttgarter Klaviertrio mit Rainer Kussmaul und im Klarinettentrio „Trio Paideia“. Er gründete Kammermusikfestivals in Homburg/Saar und Sessa Aurunca/Italien und prägte als künstlerischer Leiter die „Sommerlichen Musiktage Hitzacker“.
1971 wurde Claus Kanngiesser als damals jüngster Professor Deutschlands Nachfolger von Maurice Gendron an der Musikhochschule Saarbrücken. 1987 wechselte er an die Hochschule für Musik und Tanz Köln, dort bekleidete er zusätzlich das Amt des stellvertretenden Rektors. Seine weit über hundert Schüler spielen in hochklassigen Orchestern und unterrichten erfolgreich. Als Jurymitglied wirkte Claus Kanngiesser in fast allen bedeutenden internationalen Wettbewerben mit. Er ist Urtext-Herausgeber wichtiger Violoncelloliteratur beim Henle-Verlag. Sein Konzertinstrument ist ein David Tecchler-Violoncello aus Rom, gebaut im Jahre 1724.
Stand: November 2012